Pheromone:

Schädlingsbekämpfung auf natürliche Weise zeigt Wirkung

Innovation bei den Spitzer Hauern. Um den gefürchteten Traubenwickler und Sauerwurm zu bekämpfen setzen die Winzer auf den Einsatz von Pheromonen – ein Sexuallockstoff, der die männlichen Insekten veranlasst, kein Weibchen zu suchen. Die Schwierigkeit dabei ist, dass die „Duftwolke“ ein klar abgegrenztes Gebiet einnebeln soll. „Trotz der kleinräumigen Struktur im Terrassenweinbau ist es uns gelungen, eine zusammenhängende Fläche von rund 155 ha für diesen Versuch bereit zu stellen“ erklärt Weinbauvereinsobmann Johann Donabaum das Projekt.
Der erste Erfolg ist bereits messbar! Liegt der Sollwert bei einem Befall bei unter 5% zeigen erste Messungen in den behandelten Rieden einen Wert von lediglich 0,3%! Die Wirksamkeit resultiert nicht zuletzt daraus, da – im Gegensatz zum herkömmlichem Insektizideinsatz – die gesamte Population erreicht wird.
„Die Wachauer sind für ihren sorgsamen Umgang mit der Natur bekannt. Gerade bei diesem Pilotprojekt werden Schädlinge gezielt bekämpft und Nützlinge geschont. Die Innovation ist ein Erfolg für die Region und Beispiel gebend für das ganze Land“ gratuliert Landtagspräsident Hans Penz bei einem Lokalaugenschein im Weinberg.
Die Pheromone haben darüber hinaus den Vorteil, dass sie unabhängig vom Wetter und Insektenflug eingesetzt werden können, während bei der herkömmlichen Variante stets der genaue Zeitpunkt des Schlüpfens erwischt werden muss.
„Wir gratulieren dem Weinbauverein zu dem Engagement, neue, naturschonende Wege zu finden“ freut sich auch Bgm Dr. Andreas Nunzer. „Da die neue Art der Schädlingsbekämpfung gerade in den ersten Jahren erhöhte Ausgaben verursacht, übernimmt die Gemeinde heuer die Kosten der Ausbringung.“ Ab dem 3. Jahr, wenn die Population bereits eingedämmt ist, wird mit etwa dem selben finanziellen Einsatz wie beim herkömmlichen Insektizideinsatz gerechnet.