Neue Biodieselanlage in Krems eröffnet

Rund ein Jahr nach dem Spatensich geht die Biodieselanlage im Kremser Hafen in Betrieb.

 

Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll eröffnete heute, 20. September, die neue Biodieselanlage am Mierka Donauhafen in Krems.

Wie Bürgermeister Franz Hölzl betonte, siedelte sich die Firma "Austro Petrol" am Südufer des Kremser Hafenbeckens dort an, das beim Hochwasser 2002 noch mannhoch unter Wasser stand. Durch die Investition in den Hochwasserschutz samt Schleusenanlage wurde wertvolles Betriebsgebiet geschaffen.

Der Beschluss der Firma „Austro Petrol“, die Biodieselanlage in Krems zu errichten, ist kein „Heimspiel“ für Niederösterreich gewesen, betonte Geschäftsführer Markus Friesacher. Die Ortswahl sei erst nach genauer Prüfung aller Standortvarianten gefallen. Dank der in Krems geschaffenen Rahmenbedingungen könne man ab sofort Biodiesel nicht nur produzieren, sondern auch verkaufen. Sowohl die Verantwortlichen der Stadt Krems als auch das Land Niederösterreich habe dabei „hervorragend mitgespielt“, da Bürgermeister Franz Hölzl eine rasche, effiziente und unbürokratische Abwicklung zusicherte, damit „die notwendigen Bewilligungen rasch auf dem Tisch liegen“.

Pröll würdigte das revolutionäre Projekt als industrielle Referenzanlage sowie als Visitenkarte für die Wirtschaftspolitik des Landes und die Standortqualität Niederösterreichs. Der kontinuierliche Preisanstieg bei Rohöl zeige, dass die Zukunft den erneuerbaren Energien gehöre. Mit dem Einsatz von Biodiesel bei Fahrzeugen werde zum einen ein wichtiger Beitrag für eine saubere Umwelt geleistet, zum anderen könne die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Erdöl und Erdgas verringert werden. Außerdem habe der Einsatz erneuerbarer Energien positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt, da durch Verwendung heimischer Rohstoffe Arbeitsplätze vor allem im ländlichen Raum gesichert werden. Ziel des Landes Niederösterreich sei es, den Anteil der erneuerbaren Energie am Gesamtenergiebedarf bis zum Jahr 2020 auf 50 Prozent zu erhöhen.

Die Initiative für diese Anlage stammt vom Salzburger Unternehmer Markus Friesacher. Die Biodieselanlage in Krems weist eine Größe von 5.000 Quadratmetern auf; das Investitionsvolumen beträgt 10 Millionen Euro, die Bauzeit rund ein Jahr. Der Biodiesel dieses Unternehmens ist nicht wie bei anderen Anlagen in Österreich zum Beimischen gedacht, sondern wird pur verkauft. Für die Erzeugung des Biotreibstoffes werden ausschließlich pflanzliche Frischöle verwendet, wie z. B. Rapsöl. Die Anlage ist auch für die Verarbeitung von Altspeiseöl geeignet. Durch die neue Biodieselanlage konnten 15 Arbeitsplätze in Niederösterreich geschaffen werden. Die Anlage produziert jährlich 60 Millionen Liter Biosprit.