"Die Familie Niederösterreich, die erneut auf eine harte Probe gestellt wurde, hat ausgezeichnet funktioniert. Wenn es dick auf uns zukommt, dann sind wir auch dick da, um das, was auf uns zukommt, miteinander zu bewältigen", sagte Landeshauptmann Pröll eingangs. Insgesamt seien in Niederösterreich rund 50.000 Menschen im Einsatz gewesen, so Pröll: "Die Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen und alle Freiwilligen haben in exzellenter Art und Weise zusammengearbeitet. Der offizielle Dank des Landes gilt all denjenigen, die in irgendeiner Art und Weise mit dabei waren."
Erste Gelder bereits ausgezahlt
Zur Schadenshöhe gab der Landeshauptmann an, dass im Donautal ein Schaden von rund 100 Millionen Euro entstanden sei, die Infrastrukturschäden in den einzelnen Gemeinden seien dabei noch nicht beziffert. Insgesamt seien in den Hochwassergebieten rund 4.000 Objekte betroffen. Der Landeshauptmann: "Das, was wir versprochen haben, nämlich rasch die ersten Gelder auszuzahlen, haben wir eingehalten. Die Schadenskommissionen sind unterwegs, bisher sind 132 Schadensmeldungen eingegangen, die ersten Gelder sind schon ausbezahlt, 500 Betroffene sind bereits mit den ersten Geldern beteilt."
Donau: 218 Millionen Euro Investition bis 2019
Seit dem Jahr 2002 habe man an der Donau rund 160 Millionen Euro in Hochwasserschutzmaßnahmen investiert, informierte Pröll weiters. Dabei enthalten seien sowohl technische Schutzmaßnahmen als auch die Schaffung von Retensionsflächen. Der Ausbau des Hochwasserschutzes werde in Niederösterreich unvermindert weitergehen, man habe auch "überlegt, wie wir noch rascher mit dem Ausbau vorankommen können", betonte der Landeshauptmann: "Wir werden an der Donau bis 2019 insgesamt 218 Millionen Euro investieren." Als Beispiele nannte er etwa die Fertigstellung des Hochwasserschutzes in Melk, oder auch die Projekte in Emmersdorf (soll von 2017 auf 2015 vorgezogen werden) und Aggsbach-Markt. Darüber hinaus sollen die Hochwasserschutz-Alarmpläne mit den Erfahrungen aus dem Hochwasser 2013 ergänzt werden, um etwa Problemen mit Treibgut, das an den mobilen Hochwasserschutz anrammt, zu begegnen. Weiters verwies der Landeshauptmann auch darauf, dass es nach intensiven Gesprächen mit dem Vizekanzler gelungen ist, die Bundesgelder für die Anschaffung von Feuerwehrgerätschaften von 88 auf 95 Millionen Euro anzuheben.
Millionenschäden wurde vermieden
"Der Hochwasserschutz rechnet sich", sagte Landesrat Pernkopf in seiner Stellungnahme. So seien im Vergleich zum Hochwasser 2002 rund 140 Millionen Euro an Schäden vermieden worden, bilanzierte der Landesrat. Als Beispiel nannte er den Hochwasserschutz in Ybbs - hier ist 2002 ein Schaden von rund 39 Millionen Euro entstanden, rund 24 Millionen Euro wurden dort in den Hochwasserschutz investiert. Derzeit seien rund 115 Projekte landesweit in Umsetzung - etwa im Triestingtal, in Melk und am Unterlauf des Kamp.
Heer im Einsatz
Das österreichische Bundesheer stehe seit dem 1. Juni im Einsatz, berichtete Militärkommandant Mag. Rudolf Striedinger. Zu den Aufgaben des Bundesheeres zählten beispielsweise der Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes, die Sicherung von Dämmen und die Beseitigung von Verklausungen. Striedinger: "Bisher hat das österreichische Bundesheer rund 20.000 Manntage an Leistungen erbracht."
Großaufgebot an Feuerwehrkräften
Die Freiwilligen Feuerwehren haben rund 26.000 Kräfte eingesetzt, informierte Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner: "4.500 Fahrzeuge waren im Einsatz, 700 Pumpen und 500 Stromerzeuger wurden verwendet. Darüber hinaus wurden 1,8 Millionen Sandsäcke befüllt und verlegt. In den anstrengendsten Zeiten haben wir 67 Millionen Liter Wasser gepumpt - und zwar pro Minute."
"Heimat ist gut aufgestellt"
Samariterbund-Präsident Otto Pendl bedankte sich dafür, dass es "in einer so schwierigen Situation eine so hervorragende Zusammenarbeit gegeben hat". Er sprach von einer "großen Menschlichkeit und Herzlichkeit", denn "in einer so schwierigen Stunde zeigt sich, dass unsere Heimat sehr gut aufgestellt ist."
"Gelungen das Leid zu lindern"
Zwei Wochen seien vergangen, aber "die Hilfsbereitschaft ist nach wie vor da", meinte der Präsident des Roten Kreuzes, Willibald Sauer. Die Zusammenarbeit der Einsatzorganisationen sei "beispielgebend" gewesen: "Zusammen ist es uns gelungen, Leid zu lindern oder hintanzuhalten."