Bildungsreform muss endlich stattfinden

LR Heuras: Warum werden PISA-Daten nicht veröffentlicht? Mehr Transparenz gefordert

Bereits in seiner Halbzeitbilanz hat Bildungslandesrat Mag. Johann Heuras zur PISA-Studie Stellung genommen. Heuras zeigt sich weiter enttäuscht darüber, dass trotz dieses Debakels die notwendige Bildungsreform nicht ins Rollen komme. Die Verantwortung liege klar bei Bildungsministerin Claudia Schmied. "Wenn ein Unternehmen nach vier Jahren eine solche Bilanz vorlegt, ist klar, dass die Unternehmensführung die Verantwortung zu tragen hat", so der Bildungslandesrat. Zweifel an PISA Allgemein zweifle er an der Aussagefähigkeit von PISA, wie es auch namhafte Wissenschaftler tun. Heuras fordert weiters "mehr Transparenz bei der PISA-Studie und die Veröffentlichung der PISA-Daten." Es entstehe jedenfalls der Eindruck, dass die PISA-Studie politisch missbraucht werde, denn warum sonst werde "so ein Geheimnis darum gemacht?" In Niederösterreich mache man jedenfalls keine Punktaufnahme, sondern einen Längsschnitt, der wirklich Auskünfte über das Bildungssystem gebe. Kein Verständnis für Ergebnis Kein Verständnis hat Heuras dafür, dass nach der Bekanntgabe der Ergebnisse die Kleinschulen geprügelt werden. "Ich kann das nicht nachvollziehen. Ohne die Daten der Studie ist das auch gar nicht möglich. Fakt ist aber, dass Wien regelrecht abgestürzt ist", so der Bildungslandesrat. Die Überprüfung der PISA-Studie durch ein anderes wissenschaftliches Institut sei notwendig. "Davor kann sich doch bei einer wissenschaftlichen Studie niemand fürchten", so Heuras. Überhaupt sei die PISA-Studie in der Aussage sehr schwach. "Was bringt es mir, wenn mir der Arzt sagt, ich sei krank, aber nicht, wo die Krankheit steckt?", zeichnet der Bildungslandesrat ein treffendes Bild. "Ohne treffsichere Diagnose ist eine Therapie unmöglich." Eigenständiger Weg in NÖ Daher habe man in Niederösterreich auch einen anderen Weg eingeschlagen. Begleitend zur NÖ Modellschule werde diese durch Prof. Stefan Hopmann von der Universität Wien über mehrere Jahre begleitet und evaluiert. "Dieser Längsschnitt zeigt uns, wie liegen wir wirklich?", ist Heuras überzeugt. Ein erster Zwischenbericht liege bereits vor und zeichne ein sehr gutes Bild. Gelobt werden v.a. das Teamteaching, die individuelle Förderung von SchülerInnen, die offenen Lernformen oder die KEL-Gespräche (Kindern, Eltern, Lehrer). Deshalb arbeite man daran, dass diese positiven pädagogischen Eigenschaften bereits im kommenden Schuljahr allen NÖ Hauptschulen zur Verfügung gestellt werden können. "Trotz oder gerade wegen der Blockade durch den Bund gehen wir unseren Weg konsequent weiter, das NÖ Schulwesen zu verbessern", so der Bildungslandesrat. Gutes Zeugnis für NÖ-Volksschulen Den niederösterreichischen Volksschulen werde in einer Untersuchung von Prof. Hopmann ebenso ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt, berichtet Heuras. So zeigen sich die Eltern sehr zufrieden mit den Schulen und auch die Kinder selbst würden sehr gerne zur Schule gehen. "Das zeigt die hohe Motivation in den NÖ Volksschulen", ist der Bildungslandesrat überzeugt.